Am 09. November 2013 findet zum dritten Mal die Veranstaltung “Offene Kommunen.NRW – Schritte in die Praxis” in Wuppertal statt. Die Tagung befasst sich mit der Umsetzung von Open Government in Kommunen. Diskutiert und analysiert werden konkrete Erfahrungen sowie Strategien, Konzepte und Verbesserungsmöglichkeiten in verschiedensten kommunalen Handlungsfeldern. Bei dieser Veranstaltung, die im Format eines Barcamps organisiert wird, stehen die Bürgerinnen und Bürger aus ganz NRW im Mittelpunkt und entwickeln das Programm zu Beginn der Veranstaltung gemeinsam.
- Der Fokus: Open Government
- Der Rahmen: eine Kultur der politischen Mitwirkung
- Themen, die die Tagung wertvoll machen
- Barcamp?
Der Fokus: Open Government
Wie soll eine offene Kommune organisiert werden? Wo gibt es Vorbilder? Wo gibt es Hilfestellung? Wie viel kann man sich zumuten? Wie gewinnt man Politik und Verwaltung für eine Zusammenarbeit mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern? Welche Impulse können zivilgesellschaftliche Akteure setzen, um die Öffnung der Kommunen voranzutreiben?
“Open Government umfasst jede Aktivität in öffentlichen Verwaltungen, die Transparenz, Teilhabe und Zusammenarbeit fördert, unabhängig davon, ob sie unter Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechnik erfolgt”, steht im Eckpunktepapier der Bundesregierung (Link). Das macht sehr deutlich, dass es bei dieser politischen Initiative nicht vorrangig darum geht, mehr Technologie zum Einsatz zu bringen, sondern unserer Demokratie neue Impulse zu verleihen und die Problemlösungsfähigkeit in Bund, Ländern und Kommunen durch mehr Offenheit zu verbessern.
Die von der Landesregierung Nordrhein-Westfalens geplante Open Government-Strategie nimmt langsam Gestalt an und soll spätestens Anfang 2014 stehen. In der Stellungnahme zu den Handlungsempfehlungen heißt es: „Es wird im Rahmen der Umsetzung offene Angebote an die zivilgesellschaftlichen Akteure geben, sich in die Weiterentwicklung der Strategie einzubringen.“ Hier wollen wir anknüpfen und konkrete Vorschläge für Kooperationen entwickeln. Die Kommunen sind der Ort wo Politik und Realität für die Bürgerinnen und Bürger am unmittelbarsten aufeinander treffen. Vor allem hier muss die Öffnung von Politik und Verwaltung ihre Wirkung entfalten und die kommunale Demokratie stärken.
Bei der Umsetzung von Open Government in Kommunen geht es im Kern wieder darum, aus zivilgesellschaftlicher Sicht die Potentiale von Beteiligung, Engagement, Kooperation, Transparenz für eine zukunftsfähige Kommunalentwicklung deutlich zu machen und den offenen und konstruktiven Diskurs zu pflegen. Die Initiatoren der Veranstaltung sind der festen Überzeugung, dass Bürgerbeteiligungsverfahren auch von Bürgerinnen und Bürgern selbst entwickelt und organisiert werden können und müssen. Bürgerinnen und Bürger, die gehört werden wollen und die ein Mitsprache- und Mitgestaltungsrecht in ihrem Gemeinwesen jenseits des parteipolitischen Engagements einfordern, sind aufgerufen, sich selbst den Weg zu bereiten.
Der Rahmen: eine Kultur der politischen Mitwirkung
- Wir brauchen einen Kulturwandel hin zu mehr Offenheit.
- Wir brauchen einen konstruktiven Umgang mit Fehlern, der dazu ermutigt, Neues auszuprobieren.
- Wir brauchen ein gemeinsames Verständnis darüber, dass Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Entwicklungs-, Entscheidungs-, Steuerungs- und Leistungsprozesse der öffentlichen Hand einzubinden sind.
- Wir brauchen einen intensiven Austausch auf allen und über alle Ebenen hinweg, um die Vision einer bürgerfreundlichen, leistungsfähigen und offenen Verwaltung mit Nachdruck voranzutreiben.
Offene Daten und Webanwendungen verschiedenster Art können dabei helfen, diese Ziele zu erreichen.
Die Tagung Offene Kommunen.NRW bietet Interessierten und Aktiven aus Zivilgesellschaft, Politik, Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft aus ganz NRW die Gelegenheit, sich über Theorie und Praxis sowie Zukunftsperspektiven und -projekte des Open Government auf kommunaler Ebene auszutauschen.
Themen, die die Tagung wertvoll machen
Noch immer befindet sich Open Government in den Anfängen und es muss viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Nachfolgend eine beispielhafte Liste der Themen, die je nach Interesse der Teilnehmenden aufgegriffen werden könnten:
- Was bedeutet Open Government in meiner Kommune praktisch?
- Was bedeutet Open Data? Wie kann ich da mitmachen?
- Wo gibt es gute Beispiele für Open Government, von denen man lernen kann?
- Wo gibt es interessante Kooperationspartner, mit denen kooperiert werden kann?
- Bei welchen Themen können Verwaltung und Öffentlichkeit/Community zusammenarbeiten? Wie müsste diese Zusammenarbeit eingerichtet sein?
- Wie können Bürger und Bürgerinnen mit der Wissenschaft zusammenarbeiten?
- Wie können Bürgerinnen produktiver in politische Planungs- und Entscheidungsprozesse eingebunden werden?
- Kann man öffentliche Haushalte transparent darstellen?
- Rats-TV: Was bringt das und wie kann man es verbessern?
- Nachhaltige Strategie für kommunales Flächenmanagement: Urban Gardening
- Bürgerhaushalt: Wie kann man die Politik in die Gespräche von Öffentlicher Verwaltung und Bürgerschaft einbinden?
- Stadtentwicklung: Ist Open Innovation die Strategie der Wahl?
- Verkehrsentwicklungsplanung und Beteiligungsmodelle
- StadtWiki: Wissensbasis und Resonanzverstärker
- Wie sieht eine Informationsfreiheitssatzung für Kommunen aus?
- Co-Design und Co-Management von Bürgerhaushalten: Erfahrungen aus Wuppertal und Münster
- Was könnte eine interkommunale Open Government Partnership bringen?
Anmeldung
Selbstverständlich können bereits vorher weitere Themenvorschläge angemeldet werden, das ist sogar sehr erwünscht, damit die Interessenschwerpunkte sichtbar werden. Die Organisations- und Programmplanung der Veranstaltung ist öffentlich auf einer Pad genannten Webseite, die von jeder/jedem beschrieben und ergänzt werden darf. Sie ist hier einsehbar. Auf diesem Pad kann man z.B. direkt Themenvorschläge eintragen oder sich als Teilnehmer anmelden. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei.
Alternativ können Sie sich auch gerne per Email bei kompetenznetz-buergerhaushalt@gmx.de anmelden.
Barcamp?
Barcamps sind eine Tagungsform, die nicht von Expertinnen und Experten geprägt ist, sondern in der sich die Teilnehmenden über die Themen verständigen und selbst den Input steuern. Natürlich kann man sich vorbereiten und eigene Schwerpunkte einbringen, aber das Plenum entscheidet zu Beginn der Veranstaltung welche Themen in einstündigen, Sessions genannten Blöcken angeboten werden. Das genaue Programm der Tagung entsteht erst am Tag der Veranstaltung aus den Beiträgen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer; das mag ungewöhnlich erscheinen, klappt aber hervorragend.
Wer vorab schon für ihre/seine Themen werben möchte, mache dies bitte über das oben vorgestellte Pad. So finden sich auch gleich UnterstützerInnen. Falls spezielle Technik erforderlich ist, so bitten wir dies ebenfalls auf dem Pad zu vermerken. Wir können in vielen Fällen entsprechendes besorgen.
Kurz und knapp:
Offene Kommunen.NRW auf Facebook: https://www.facebook.com/events/375667975897910/#
Offene Kommunen.NRW auf Twitter: @OKNRW
Veranstaltungsort: Gesamtschule Barmen, Unterdörnen 1, 42283 Wuppertal-Barmen
Zeit: 09. November 2013, 09:30-17:30 Uhr
Teilnahme kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten:
kompetenznetz-buergerhaushalt@gmx.de
öffentliche Liste der Anmeldungen und Themen auf einem UserPad
Zielgruppe: Bürgerinnen und Bürger, (Kommunal)Politiker, Mitarbeiter der Verwaltung, Wissenschaftler, Unternehmer und alle mit Interesse an mehr Beteiligung, Engagement, Kooperation und Transparenz in Kommunen.